Zum Vorschlag von Bundearbeitsminister Hubertus Heil, das SGB II zu reformieren, erklärt SPD-Generalsekretär Erik Stohn:
„Hartz IV ist reformbedürftig. Der eigentliche Kern dieses Instruments muss es sein, arbeitslosen Menschen zu helfen und ihnen Perspektiven zu geben. Allzu oft aber hat sich die Anwendung des SGB II zu einem Ablehnungs- und Kürzungsautomatismus verwandelt. Die hilfebedürftigen Menschen gerieten dabei aus dem Blick. Dem wendet sich Hubertus Heil jetzt entgegen. Er möchte den Bezug der Grundsicherung verstetigen. ‚Die Grundsicherung soll ein soziales Bürgergeld werden, für das sich niemand schämen muss, der es braucht‘, sagt Hubertus Heil.
Dass Ersparnisse der Betroffenen stärker geschützt werden, dass die Kosten der eigenen Wohnung nicht gleich zum Auszug nötigen, dass Weiterbildung belohnt wird, statt immer nur zu bestrafen, das sind genau die richtigen Schritte. Sie stärken die Rechte derjenigen, die auf Grundsicherung angewiesen sind und schaffen einen Sozialstaat auf Augenhöhe. Dadurch werden Vertrauen und Motivation aufgebaut und es wird deutlich: Der Staat arbeitet nicht gegen die Betroffenen, sondern für sie, um ihnen Chancen zur Teilhabe am sozialen Leben und am Arbeitsmarkt zu eröffnen. Die Union hat sich, wie zu erwarten, gegen die Reform positioniert. Sie möchte an den Kürzungsmechanismen festhalten. Das halte ich für unverantwortlich und unsolidarisch. Hubertus Heil hat recht, wenn er sagt: ‚Ich will, dass sich Menschen keine Sorgen um ihre Wohnung und ihr Erspartes machen müssen, wenn sie in Grundsicherung kommen.‘ Es ist Zeit für die Reform.“