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Das Stasi-Gefängnis in der Potsdamer Lindenstraße wird von der Demokratie erobert

Am 20. Januar 1990 bezieht die SPD in Potsdam ihr erstes offizielles Büro im ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis in der Otto-Nuschke-Straße 53-55. Im Volksmund wird das Gebäude "Lindenhotel" genannt. Das ehemalige Gefängnis liegt eigentlich, wie auch heute wieder, in der Lindenstraße, zu DDR-Zeiten wurde die Straße nach dem CDU-Blockparteipolitiker Otto Nuschke umbenannt. Das Haus ist heute eine Gedenkstätte, in der an die politische Verfolgung in beiden deutschen Diktaturen erinnert wird. Auch zu Zeiten des Nationalsozialismus war dort ein Untersuchungsgefängnis. Am 17. Januar beschließt der Runde Tisch Potsdam, dass die Bürgerbewegungen und die neuen Parteien die Räume im "Lindenhotel" zur Nutzung erhalten. Die Büroausstattung besteht erstmal aus Tischen und Schränken des Stasi-Gefängnisses und aus Sachspenden. Die Räume nutzen zunächst die SPD Potsdam mit ihrem ersten Geschäftsführer Emil Schnell und der SPD-Bezirksverband Potsdam mit dem Geschäftsführer Olaf Engels. Auch Albrecht Gerber aus Bonn, später Pressesprecher des Landesverbandes Brandenburg, bezieht hier als Wahlkampfhelfer sein Büro. In diesen Räumen organisiert die SPD die Wahlkämpfe für die Volkskammerwahlen am 18. März und für die Kommunalwahlen am 6. Mai für den Raum Potsdam. Ab dem 26. Mai zieht der neu gegründete SPD-Landesverband Potsdam mit seiner Geschäftsstelle in das "Lindenhotel". Der Landesgeschäftsführer Martin Gorholt hat dort seinen ersten Schreibtisch bevor Ende August 1990 der Umzug in die Friedrich-Ebert-Straße in das spätere Otto-Wels-Haus erfolgt.  
Foto: Lutz Gagsch
 

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