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Absolute Mehrheit für die SPD in Brandenburg

Der Wahlkampf zur Landtagswahl am 11. September 1994 ist schon im Sommer des Jahres in vollem Gang. Die SPD Brandenburg tritt mit ihrem populären Doppelgespann Ministerpräsident Manfred Stolpe und Sozialministerin Regine Hildebrandt an. Für beide ist die heiße Wahlkampfphase ein Mammutprogramm. Zu einer Kundgebung mit anschließendem Puhdys-Konzert kommen 10.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger auf den Luisenplatz in Potsdam. Manfred Stolpe setzt weniger auf seine Wahlkampfreden als auf das direkte Gespräch mit den Menschen nach den Wahlkampfveranstaltungen. Stolpe gilt in den Augen der Brandenburgerinnen und Brandenburger als Kümmerer in den harten Zeiten des Umbruchs und sie lassen sich Ihren Ministerpräsidenten auch nicht durch die Versuche, ihm Stasi-Verstrickungen nachzuweisen, madig machen. Im Gegenteil, Stolpe hat sich hohes Ansehen und Vertrauen erarbeitet. Mit 54,1 Prozent gewinnt die SPD die absolute Mehrheit der Stimmen und auch alle Direktmandate. Die neue SPD-Fraktion setzt sich aus 52 Personen zusammen, darunter auch Dagmar Ziegler, Ulrich Freese, Dietmar Woidke, Wolfgang Birthler, Steffen Reiche oder Britta Stark. Mit 21 Frauen wird der Frauenanteil deutlich gesteigert.  Im bundesweiten Vergleich nimmt die brandenburgische SPD-Landtagsfraktion damit den Spitzenplatz ein. Ergebnis der Landtagswahlen 1994 in Brandenburg Manfred Stolpe wird am 11. Oktober 1994 erneut zum Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg gewählt. Ein wichtiges Projekt der SPD-Alleinregierung ist die Fusion von Berlin und Brandenburg zu einem gemeinsamen Bundesland. Nach langem Ringen und lebhafter Diskussion erreicht Stolpe zwar die Zustimmung sowohl seiner Landespartei als auch der Landtagsfraktion für die Länderfusion. Das Fusionsprojekt scheitert jedoch am 5. Mai 1996 im Volksentscheid: Fast 63 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger stimmen gegen die Fusion. Schlagartig ändert sich im Sommer 1997 die politische Agenda, als das Oderhochwasser die Menschen im Osten des Landes bedroht. Umweltminister Matthias Platzeck wird als „Deichgraf“ bundesweit bekannt und bei der Kommunalwahl 1998 zum Oberbürgermeister von Potsdam gewählt.
Foto: Paul Glaser
 

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